Notgroschen löst Altersvorsorge als wichtigstes Sparziel ab
Die Absicherung im Alter ist nicht mehr das wichtigste Sparziel der Deutschen. Sparen bleibt jedoch ein zentrales Anliegen. Immer mehr Menschen sind an Aktienanlagen interessiert. Die beliebteste Anlageform sind weiterhin Immobilien, gefolgt von Betriebsrenten. Dies sind Ergebnisse des aktuellen Anlegerbarometers von Union Investment.
Erstmals seit sechs Jahren erweist sich nicht mehr die Altersvorsorge, sondern der Notgroschen als das Top-Sparziel der Deutschen. Dies zeigt das aktuelle Anlegerbarometer der Union-Investment-Gruppe.
Im November wurden 1.003 Menschen im Alter von 20 bis 59 Jahren, die im eigenen Haushalt über die Finanzen entscheiden, online befragt. Die nach eigenen Angaben repräsentative Studie wurde von der Forsa Politik und Sozialforschung GmbH durchgeführt.
Die Bereitschaft zu sparen ist ungebrochen
Die Ergebnisse der Umfrage im Detail: 82 Prozent der Studienteilnehmer nennen Rücklagen für Notfälle und 77 Prozent die Altersvorsorge als wichtigstes Sparziel. Damit rangiert der Notgroschen erstmals seit sechs Jahren wieder vor der finanziellen Absicherung für das Alter.
47 Prozent geben außerdem an, dass sie für Kinder und Familie sparen. 36 Prozent legen Geld für den Kauf einer Immobilie auf die hohe Kante.
Die Bereitschaft zu sparen ist weiterhin groß. Einen festen, regelmäßigen Betrag erübrigen dafür 71 Prozent. Ein Drittel legt monatlich zwischen 100 und 250 Euro zurück. 24 Prozent schaffen es sogar, 250 bis 500 Euro pro Monat aufzuwenden.
Immer mehr Menschen beurteilen die eigene Finanzlage kritisch
Insgesamt scheint die noch zu Jahresbeginn vorherrschende Gelassenheit der Anleger (VersicherungsJournal 31.3.2021) nach gut zwei Jahren Corona-Pandemie zu schwinden. 18 Prozent der Befragten gehen jetzt davon aus, dass sich ihre finanzielle Situation in den kommenden sechs Monaten verschlechtern wird. Ihre Zahl hat sich damit verdoppelt.
Konstant knapp ein Viertel rechnet mit einer Verbesserung. Der Anteil derjenigen, die ein gleichbleibendes Niveau erwarten, ist von 67 Prozent im ersten Quartal auf jetzt 57 Prozent gesunken.
Betriebsrenten auf Platz zwei der Lieblingsanlageformen
Die beliebteste Anlageform bleiben weiterhin Immobilien. Dies geben 74 Prozent an. Dahinter folgen Betriebsrenten (64 Prozent). Investmentfonds erreichen mit 46 Prozent einen Höchstwert und landen erstmals auf Platz drei. Gold (36 Prozent) verliert an Attraktivität und fällt hinter Aktien (40 Prozent) auf Platz fünf zurück.
Investmentfonds sind zwar immer noch vor allem bei jungen Sparern beliebt, aber das Interesse an Aktien steigt über alle Altersgruppen hinweg. 44 Prozent können sich auf jeden Fall vorstellen, in Aktienanlagen zu investieren. Die Hälfte spricht sich dafür aus, zumindest einen kleineren Teil des Vermögens chancenorientiert anzulegen.
Keine großen Erwartungen fürs neue Jahr
Die Pandemie drückt auch auf die Erwartungen für das kommende Jahr. 39 Prozent fassen gar keine Neujahrsvorsätze, das sind 13 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. 46 Prozent haben Pläne in Bezug auf die Gesundheit, 36 Prozent im Bereich Familie und 25 Prozent rund um das Thema Finanzen.
Insgesamt geht ein Großteil der Befragten davon aus, dass das neue Jahr ähnlich verlaufen wird wie das laufende: 62 Prozent äußern sich entsprechend.
.Quelle : Versicherungsjournal 22.12.2021
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